12 magische Nächte – Geschenkte Zeit für deine Seele

 

 

 

Ihr Lieben! Auch in diesem Jahr möchte ich mit euch die besonders intensiven Rauhnächte schreibend verbringen. Wer nicht zu meinen Seminaren kommen kann, dem stelle ich hier für jede Rauhnacht eine Schreibaufgabe, damit ihr auch zu Hause diese Zeit nutzen könnt.

 

 

Rauhnächte lassen deine Kreativität sprudeln

 

Allein von dem Wort Rauhnacht geht eine magische Kraft aus. So als ob es im Unterbewusstsein gespeichert ist als etwas Besonderes für uns selbst, als Höhepunkt, als Wendepunkt, als Einkehr. In dieser Zeit ist es fast spielend möglich, Kontakt mit sich selbst aufzunehmen und kreativ zu sein. Die Stifte schwingen wie aus Zauberhand über das Papier. Ich kann mich noch gut an die erste Rauhnacht letztes Jahr erinnern. Ich gab die erste Aufgabe vor und die Teilnehmer wollten nicht aufhören  zu schreiben, sie waren so vertieft in den Prozess, dass ich das Gefühl hatte, sie aufwecken zu müssen. Sie waren sogar vorne übergebeugt ganz nah am Papier. Wenn ich nach 10 Minuten sprach, wirkten sie abwesend und hielten ihren Stift noch in der Hand, was für mich ein deutliches Zeichen dafür ist, dass sie in eine andere Bewusstseinsebene eingetaucht sind.

 

 

Lunares und solares Jahr

 

Nur ganz kurz zu den Rauhnächten: Ursprung der Berechnung war die Differenz zwischen mond- und sonnenbasiertem Kalender. Ein „lunares“ Jahr wurde früher in 12 Mondmonaten mit 29,5 Tagen bemessen, von Neumond zu Neumond gerechnet: also insgesamt waren das 354 Tage. Das unserer heutigen Zeit zugrunde liegende Jahr, das „solare“ Jahr dauert 365 Tage. Also ist es eine Differenz von 12 Tagen und 11 Nächten.

 

Die Wortbedeutung ist nicht eindeutig: Rauch vom Brauch des Räucherns oder von dem althochdeutschen runa: Geheimnis oder ruch könnte eine Wortwurzel sein, was für wild steht. Der Ursprung der Rauhnächte liegt in den Naturreligionen der mitteleuropäischen Spiritualität: nach den drei dunklen Nächten 21.12. (Wintersonnenwende) bis 24.12. wurde am 25.12. die Wiederkehr des Lichts gefeiert. Das ganz Dunkle ist damit besiegt. Im Dunkeln legen wir den Samen für Licht des nächsten Jahres. Heute nutzen wir diese Zeit zwischen den Jahren, um uns zu besinnen und neu auszurichten.

 

 

Wann und wie schreiben wir?

 

Wir schreiben vom 21.12., dem Thomastag bis Neujahr. Hier ist meiner Seminarerfahrung nach die höchste Energie. Das mag daran liegen, dass es im neuen Jahr ganz schnell wieder zum Alltag übergeht. Die beste Zeit zum Schreiben ist in der Tat, wenn es dunkel ist, entweder früh morgens vor dem Aufstehen oder abends. Und bitte schreibt mit der Hand, das ist intensiver. Mit der Hand schreiben aktiviert Regionen im Gehirn, die für die Kreativität zuständig sind, das Schreiben verlangsamt das Denken, so können wir besser gedankliche Verbindungen herstellen und bekommen direkteren Zugang zu uns selbst. Warum sollte man Zugang zu sich haben? Zugang bedeutet Verbindung, aus dieser Verbindung geschieht Heilung und Wandlung. Das Gegenteil ist Trennung, hieraus entsteht Schmerz, Leid, Verurteilung und die innere Leere.

 

 

Nach dem Schreiben

 

Wenn ihr den Stift ablegt, dann horcht bitte in euch hinein, bleibt einen Moment still. Die Aufgabe ist erledigt. Pause. In dieser Pause, in der ihr den Stift ablegt, geschieht Heilung, das sehe ich immer ganz deutlich in meinen Seminaren. Je nachdem wie eine Person den Stift ablegt, ist sie im Frieden mit sich. Es verwundert euch sicher nicht, dass manche mit weißen Knöcheln ihren Stift umkrampfen und ihn nicht loslassen wollen, weil noch so viel zu schreiben wäre. Nach 10 Minuten ist Schluss. Sonst kommen wir ins Rechtfertigen und Lamentieren hinein.

 

 

Träum was Schönes!

 

Bitte habt neben dem Bett immer einen Stift und Papier liegen, alle Träume sollten direkt notiert werden. Man sagt, dass wir in dieser Zeit einen magischen Zugang zu dem Urwissen haben. Träume können uns Hinweise geben auf die Zukunft oder darauf, welche inneren Konflikte dieses Jahr anstehen, um sie aufzulösen.

  

Die Schreibaufgabe

 

Schreibt 10 Minuten frei (also drauflos, alles aufs Blatt, was in euch aufsteigt).

 

Wenn ich Weihnachten einen Wunsch frei hätte, würde ich...

 

Viele fragen mich, was sie dann mit den Texten machen sollen. Eigentlich nichts, sie wirken auch so. Wenn ihr es noch mal lesen wollt, lieber mal eine Nacht liegen lassen, dann lesen oder vorlesen lassen. Wie fühlt es sich an, den eigenen Text zu hören und was denkt ihr über den Text und die Frau oder den Mann, der ihn geschrieben hat? Das ist eine wunderbare Übung, um sich von seinen Themen zu distanzieren und sie aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 3
  • #1

    Ju (Freitag, 21 Dezember 2018)

    Die erste Anregung hatte ich vorige Weihnacht durch dich.
    Bin immer noch verblüfft, was so alles aus mir raus wollte. Schön das du einen Leitfaden vorgibst.

  • #2

    Sabine (Samstag, 22 Dezember 2018 09:20)

    zwölf magische
    Nächte
    ein Wunsch
    frei
    zweifelsfrei voller
    vertrauen
    schreiben
    bis ende
    Anfang darüber
    hinaus
    in die
    welt

  • #3

    Anja Ollmert (Samstag, 22 Dezember 2018 18:45)

    Vielleicht waren es 12 Minuten, aber vielen Dank für die Gedankenanregung heute.

    Was wäre, wenn es geschähe, dass mein Wunsch wirklich bestehe?

    Alle die, die sich zanken, brächte ich durch die Liebe ins Wanken.
    Menschen, die so alleine, räumte ich fort all die Steine.
    Mit jenen, die nur hassen, würd ich mich ernsthaft befassen.
    Zu denen, die immer nur reden, sagte ich ein Wort zu jedem.
    Für jene, die sich nicht trauen, versuchte ich Brücken zu bauen.
    Mit denen, die mit andern fühlen, kämpfte ich gegen Windmühlen.
    Und allen Herzen, die weinen, brächte ich Trost von dem einen.
    Doch was ich vor allem tät?
    Ich nähme gern deine Hand,
    zeigte dir von früh bis spät,
    du baust hier nicht auf Sand.
    Wenn du dich einlassen kannst
    auf jeden, der dir begegnet,
    und dass du damit gepflanzt,
    ein kleines Korn, auf das es regnet.
    So viele Tränen und ein Sonnenschein-Lachen,
    wird aus dem Korn etwas Neues machen.
    Das wäre, wenn ich es könnte,
    mein Wunsch, den ich dir nenn(t)e…