Den Blick weiten für sich selbst - Biographisches Schreiben

 

Guten Morgen!

Nach wochenlanger Funkstille mit meinem schreibenden Blog-Ich, spricht gerade beim Kaffee trinken die Stimme in mir deutlicher als je zuvor...darum geht es doch... genau... endlich, ich habe was zu schreiben, weil es reif ist, hat echt gedauert, aber ich kenn das ja mittlerweile.

 

Freies biographisches Schreiben

Wovon ich rede? Ich gebe am Wochenende mein erstes Biographie Seminar und ich wollte einen Artikel dazu schreiben, nur was? Worum geht es denn? Jaja, Kindheit, Schule, Heirat, Beruf.. blabla, das ist nicht mein Weg für ein Biographie-Seminar. Ich will die Teilnehmer anregen, frei zu schreiben, ich will sie anregen, assoziiert zu schreiben wie es die Philosophen in Paris (in den schönen Cafés, schnüff…) taten. Mir geht es darum, den Lebensfaden zu entdecken, was zieht sich durch mein Leben wie ein roter Faden, was ist das, was bleibt? Was war immer da, egal was passierte?

 

Sich im großen Zusammenhang erkennen

Und ja, ich will die Teilnehmer anregen, ihren Blick zu weiten auf sich selbst. Nicht fokussieren auf das, was linear geschehen ist in ihrem Leben, sondern wo sind Zusammenhänge, die vielleicht auch auf Sehnsüchte in der Zukunft hindeuten. Und vor allem, im Nachhinein etwas verstehen, was völlig unbegreiflich war damals. Es soll in ihren Köpfen AHA machen, das bin ich, das war alles so gewollt, damit ich jetzt hier in diesem Seminar sitze und darüber schreibe mit Menschen, die mir wohlgesonnen sind.

 

Alles esoterisch oder was?

Zu idealistisch gedacht? Fast esoterisch? Quatsch! Esoterisch ist nur ein anderes Wort für "nach innen gehen" und wenn wir noch nicht begriffen haben, das dort der Ursprung allen unseren Handelns und aller Erlebnisse ist, dann suchen wir eben weiter im außen nach Lösungen und werden hin- und hergetrieben von den Handlungen und Verletzungen und  Bedürfnissen ANDERER. Wer das nicht will, der schreibt (und meditiert) und zwar am besten jeden Tag etwas. Der bringt sich in Kontakt mit dem großen Ganzen, denn darum geht es.

 

Haben oder Sein?

Und darum, den Blick zu weiten für den ganzen Menschen, für das ganze Sein, für das vorher und nachher des Lebens. Wir können uns nicht nur einzeln und getrennt sehen, das wäre an unserem Sein vorbei. Wir sind viel mehr. Wir sind. Sein. Nicht Haben (sagte schon der geniale Erich Fromm).

Vielleicht wäre das auch ein Anfang, um den Blick für euren Partner, eure Kinder, euren Nachbarn, eure Freunde, eure Eltern, eure Kollegen, eure wasweißich zu öffnen... Was wäre in dieser Welt möglich, wenn wir den Blick weiten würden und uns nicht so oft auf einzelne (oft schmerzhafte, verletzende) Dinge oder Erlebnisse fokussieren würden. Was wäre, wenn wir die Verletzungen im großen Zusammenhang sehen könnten? 

In diesem Sinne

Eure Beatrix

Und jetzt Werbetrommel... am Samstag und Sonntag (oder nur einen Tag davon) findet im Berghaus das erste Biographische Schreiben mit mir statt, wer noch spontan Lust hat (ein Platz ist noch frei am Samstag, Sonntag noch zwei), melde sich. Es ist jetzt schon eine herzliche wunderbare Gruppe und ich will so oft es geht mitschreiben, weil ich die Schreibimpulse selbst sooo spannend finde. Und wenn ihr jetzt nicht könnt, der nächste Termin steht schon (Stammtisch). 

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Kommentare: 1
  • #1

    Bert Teklenborg (Mittwoch, 20 März 2019 13:37)

    ..auch hier muss man auf den Moment warten - gemäß der chinesischen Weisheit: "ist der Patient bereit, kommt die Medizin". Hier ist die Medizin das Schreiben; ich weiß, wovon ich rede. Nach 10 Jahren Selbstbesinnung war ich soweit - siehe http://www.salemedition.de/23001.html