Die Seelenfeder - Buchvorstellung in der Heimat ohne Hindernisse, dafür mit viel Herz

Ihr Lieben,

ich bin immer noch gedanklich bei Freitag Abend, denn ich habe noch nicht alle Kommentare, Meinungen, Gespräche, Gefühle sortiert und in mein System eingebaut;)

 

Die Unruhe am Anfang

Meine Fußpflegerin meinte zu mir, sie bräuchte erstmal eine Zeit, um sich bei so einer Veranstaltung auf die Person da vorne konzentrieren zu können. Ihr gingen erst Gedanken durch den Kopf wie: "Guck mal, der hat die Jacke auch bei XY gekauft" oder "Der sieht aber komisch aus" oder "Ach, die kennst du doch, aber woher noch gleich?". Vorne spürt man die anfängliche Unruhe, ich kenne das aus Seminaren sehr gut, doch dieses Mal hat der Verleger des Lingenverlages direkt das Publikum vereinnahmt, sodass ich nachher leichtes Spiel hatte.

Er las Ausschnitte aus einem Aufsatz eines jungen Familienmitglieds vor. Es ging um unser Selbstbild in Zeiten der sozialen Netzwerke und Ablenkungen jeder Art wie z.B. dem Handy. Sie fragt sich darin, warum wir uns immer mit den anderen vergleichen, anstelle zu uns selbst zu stehen, so wie wir sind. Das passte zu einem zentralen Satz in meinem Buch: Wir sind glücklich, wenn wir aufhören, wer anders sein zu wollen. 

 

Die Stille übernimmt die Führung bei der Seelenfeder

Als ich begann, das erste Mal in ein Mikrofon zu sprechen (und aufpassen musste, dass der rote Tischvorhang sich nicht in meinen Beinen verfing), war direkt eine stille, dichte und kraftvolle Stimmung im Raum. Ich habe kein einziges Räuspern, sich Rekeln oder gelangweiltes Drehen im Sessel erlebt. Ich habe von Anfang an das Gefühl gehabt, hier ist jeder, weil er in diesem Moment nirgends anders sein will. Jeder, der hier sitzt, gibt mir die Ehre, schätzt das, was ich erarbeitet habe und zollt mir die Anerkennung, die Herzen großzügig verteilen.

 

Wohlwollende Zuhörer 

Neben den hervorragendem sehr achtsamen und herzlichen Team vom Hof-Cafe, Brüdern, Freunden aus der Schulzeit, meinen Künstlerkollegen aus dem Berghaus, meiner Kindergartenleiterin (!), Nachbarn meiner Eltern und Seminarteilnehmern, war auch der Bürgermeister höchstpersönlich anwesend, was mich gefreut hat. Er meinte später zu mir, er wäre völlig ohne Erwartungen gekommen und das wären hinterher immer die schönsten Erlebnisse. 

 

Jeder hat Zugang zu einer anderen Welt

Ziemlich zum Schluss meldete sich eine Frau zu Wort, die auf dem gemütlichsten Sofa des Cafés saß. Sie hätte nur einen Hauptschulabschluss, aber sie würde sehr gerne schreiben und in einer Lebenskrise hätte sie viel geschrieben. Und sie hätte gemerkt, dass ihre Schrift plötzlich von stark rechts nach stark links kippt. Sie deutete es nach der Lektüre der Seelenfeder als Antwort auf das zuvor Geschriebene. Ich war wirklich platt, denn diese Offenheit hätte ich in so einer großen Runde nicht erwartet.

 

Sein Inneres im Schreiben freilegen

Was die Frau dort so mutig schilderte, nahmen andere Teilnehmer wieder auf und es entstand eine Diskussion über dieses "Andere". Ich nenne es in der Seelenfeder den Kontakt mit dem Urwissen. Es ist nichts Mystisches, das nur einigen Wenigen vorbehalten ist, wir alle haben Zugang dazu. Es ist in uns allen verborgen, es muss nur freigelegt werden. Und das leistet das Schreiben. 

 

Danke

Ich danke allen, die den Abend für mich so lebendig gemacht haben, ich danke für eure offenen Herzen, für eure Bereitschaft, es auch zu versuchen mit dem Schreiben, es auf jeden Fall zu respektieren, auch wenn es euch fremd erscheint. Ganz besonders danke ich Beate Feische, die neben mir auf der Treppe saß und fleißig für die Westfalenpost mitgeschrieben hat. Sie hat zudem nach der Präsentation ein Interview mit mir geführt, obwohl sie bestimmt genauso müde war wie ich.  

Eure Beatrix

P.S. (Achtung Werbephase!) Ich möchte auf zwei freie Plätze hinweisen in unserem Tages-Seminar Kreative Visionsfindung im Berghaus mit der Malerin Elke Frommhold. Wir freuen uns am 14.10.17 auf euch... die letzten Seminare waren klasse;) 

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Kommentare: 1
  • #1

    Heinrich (Freitag, 22 September 2017 10:58)

    Schade, dass ich nicht dabei war! Klingt nach einer rundum gelungenen Veranstaltung - und auch die Bilder, die ich gesehen habe, sehen nach zufriedenen Zuhörern aus ;-) Hoffe, wir stellen so etwas noch einmal hier auf die Beine.
    Und Kompliment für Dein Werk!